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Kommunikation als Lebenskunst - Bernhard Pörksen im Gespräch mit Friedemann Schulz von Thun
Das Glück und der Tod
2014 veröffentlichten Bernhard Pörksen und Friedemann Schulz von Thun "Kommunikation als Lebenskunst - Philosophie und Praxis des Miteinander-Redens". In "Was ist Kommunikation" habe ich diesen Versuch - zwar nicht wie die akademische Welt ignoriert (ein berechtigter Seitenhieb Bernhard Pörksens auf die Arroganz der staatlich besoldeten Kaffeesatzleser), sondern einer kritischen Würdigung unterzogen. Das letzte Hauptkapitel "Das Glück und der Tod" habe ich seinerzeit ausgespart; man könnte auch sagen, ich habe es mir aufgespart, bis die Zeit reif war. Nun beschäftige ich mich selber ja schon seit mehr als 20 Jahren - auch aus dem akademischen Raum heraus - mit "Alter, Sterben, Tod und Trauer". Gleichwohl brauchte es wieder einmal einen Anstoß.
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Roger Willemsen II
"Ja, wir wussten viel und fühlten wenig. Wir durften es nicht fühlen und hörten doch T.S. Eliot fragen:
'Where is the wisdom we lost in knowledge? Wher is the knowledge we lost in information?'
Hörten es und häuften noch mehr Informationen auf. Als bräuchten wir einen neuen Klimabericht, einen neuen Schadensbericht über die Weltmeere, den Regenwald, die grassierende Armut. Aber aus all den Fakten ist keine Praxis entsprungen, die auf der Höhe der drohenden Zukunft wäre."
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Der Tod das Gebirg des Seyn im Gedicht der Welt
Hallo Rudi,
eine Woche vergeht wie im Flug. Ich habe mich soeben - aus dem Laubenhof kommend - Deiner Mail erinnert. Es ist irgendwie befremdlich die Grußkarte aus Juist neben der Todesanzeige für Deinen ehemaligen Kollegen zu sehen; vermutlich, weil mir dieser Kollege immer merkwürdig fremd geblieben ist. Aber Deine Mail ist mir heute ein Anlass, Deine Gedanken aufzugreifen. In Zeiten der Sprachverarmung und -verkümmerung mahnen mich Heideggers sprachschöpferische Anstrengungen - und inzwischen der für mich fremde Blick Jean Baudrillards, der mich ins Vertrauen zieht.
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Roger Willemsen I
"Doch damit will ich nicht enden, sondern mit jenen Menschen, die ehemals in eine Vorstellung der Zukunft aufbrachen, indem sie, in einen Stahlmantel eingeschlossen, befeuert von einer haushohen Stichflamme explodierenden Treibstoffs in den erdnahen Weltraum katapultiert wurden, jene paar hundert Menschen, die außerhalb der Erdatmosphäre geatmet haben, in der Schwärze des Orbits, in jenem Raum, der solange die Zentralperspektive aller Zukunftsvisionen bildete. Vergessen wir für einen Augenblick das Technische daran und konzentrieren wir uns auf das Ästhetische. Nichts scheint die ersten Weltraum-Reisenden vorbereitet zu haben auf das, was die Anschauung des Alls und der Erde im All in ihnen auslösen würde, demütig und poetisch haben sie sich dem quasi Religiösen einer Erfahrung des Exterritorialen zu stellen versucht und wieder einen ersten Blick geworfen.
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Es ist der Mühe wert
Andreas Mühe hat diesen neuerlichen Versuch ausgelöst, sich mit "Fluch und Segen" der eigenen Familie auseinanderzusetzen - mit "dem Schönsten" und ich füge hinzu: mit dem Hässlichsten, was uns in Gestalt von Familiendynamiken widerfährt. Widerfahren scheint mir ein passender Begriff, um der Ohmächtigkeit das Wort zu reden, die uns anfällt, ja anfrisst angesichts des vermeintlich Unabänderlichen, das sich in uns, um uns herum unaufhaltsam vollzieht: Ich verändere nichts, aber mich verändert alles! Diesere Aphorismus wird Martin Walser zugeschrieben. Ich übernehme ihn hier als ein Lebensgefühl, über dessen Berechtigung nicht wir entscheiden werden, sondern die uns Nachfolgenden.