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Der Ewige-Wiederkunfts-Gedanke - ein Gedanke Nietzsches

Hier noch einmal intensiv angedacht mit Blick auf die Tatsache, generativ nunmehr ganz vorne - sozusagen an vorderster Stelle angelangt zu sein.

Das Alter bzw. im Geschehen des Alterns verändert sich unsere Wahrnehmung bzw. die Schlüsse, die wir ziehen in der Auseinandersetzung mit unserer (Selbst-)Wahrnehmung. Besonders deutlich wird mir dies in der Realisierung eines Rollenwechsels, der mit der Auflösung generativ naheliegender Fürsorge einhergeht. Die Auflösung des Bios mit Blick auf die (Schwieger-)Eltern-Generation, der Tod als die unaufhebbare Grenzerfahrung, zwingt uns das (für mich) stets gegenwärtige memento mori (generativ) in eine neue Dimension zu rücken. Es soll hier nicht der Eindruck erweckt werden, das memento mori selbst - wenn ich behaupte, es sei früh schon präsent in mir gewesen - sei sozusagen in eine unverückbare generative Abfolge eingebunden - mors certa - hora incerta: Vielmehr gilt es Rainer Maria Rilkes lyrisch doch auf unvergleichliche Weise gefasstes memento mori zu bedenken: Der Tod ist groß. Wir sind die Seinen lachenden Munds. Wenn wir uns mitten im Leben meinen, wagt er zu weinen mitten in uns. In meiner seinerzeit - 1994 - ganz und gar von Normalität beherrschten Welt (ohne Kriege und existentielle Nöte) hat sich Rilkes Aphorismus tief in meine Erfahrungwelt eingegraben. Gleichwohl vollzog sich in den Jahrzehnten danach jene generative Abfolge, in der tradierte Rituale und Strukturen beherrschend blieben und mehr und mehr wurden, weil die Jungen, für die die Alten gesorgt hatten, nun für die Alten sorgten: Papa, Mama, Schwiegervater und Schwiegermutter

Ich betrachte es im Übrigen als unverhofftes Glück, dass sich die generative Abfolge noch einmal modifiziert, und dass wir Alten nun helfen und unterstützen dürfen dabei die ganz Jungen in eine nicht mehr ganz so heile Welt begleiten zu dürfen!

Olaf Scholz - klar und deutlich

Die grundsätzliche Frage bleibt, wie erreicht man heute noch ein Massenpublikum bzw. Teile davon, die sich in erster Linie über soziale Medien informieren und dabei in der Regel nur bedingt realisieren, welchen vertiktokten Rattenfängern sie auf den Leim gehen? Auch der SPD wird es nicht gelingen die Hürden und Barrieren zu überwinden, hinter denen sich jene versammeln, die politisch nur noch im Affekt handeln bzw. (re)agieren.

Ich bin vor zwei Jahren aus der SPD ausgetreten. Heute Morgen habe ich mir die Parteitagsrede von Olaf Scholz beim Spartensender Phoenix angehört. Dabei konnte ich durchaus spüren, wie sehr es dann doch auch befreit, wenn man (ämter)frei reden kann. Olaf Scholz hat mir noch einmal überzeugend und hautnah vermittelt, warum die SPD die Partei meiner Jugend, meines Aufbruchs bleibt - und warum ich ihr mit ein wenig Herzblut auch heute verbunden bleibe.

Carl Schmitt und Immanuel Kant:


Sie haben es also getan!


Hinweise zur Bedeutung Carl Schmitts und Immanuel Kants mit Blick auf die gegenwärtige politische Weltlage - unter Zuhilfenahme von Thomas Assheuer

Sie haben es also getan! Völkerrecht hin – Völkerrecht her! Vor mehr als 90 Jahren hat einer der prominentesten Juristen seiner Zeit die Blaupause geschrieben. Wenn wir die schlichte Logik der Vorgehensweise Putins, Netanyahus oder Trumps auf ebenso schlichte wie frappierende Weise verstehen wollen, dann sollte man Carl Schmitt noch einmal lesen: Der Begriff des Politischen, 7. Auflage, Berlin 2002 (auf diese Ausgabe beziehen sich alle folgenden Seitenangaben) – aber nicht ohne Immanuel Kant im Hinterkopf zu behalten:

Weitere Mosaiksteinchen zum lyrischen Klärwerk

Das lyrische Klärwerk ist ein Ort unerschöpflicher Absonderungen - solchen, die der Schäbigkeit der Zeit geschuldet sind, sozusagen putinesken Zuschnitts; andere kommen daher als Geschenke, die sowohl der Daseinsgestaltung als auch der Daseinsbewältigung dienen. Schon 2003 erschien mir das Leben als Klang - Klang in all seinen beflügelnden wie lähmenden Ausprägungen. Seither ziehn sie in die Welt, und ich rufe ihnen hinterher:

So zieht nun in die Welt!

Ihr seid mir alle Zeit so nah.
Ich habe euch geboren,
wie immer das geschah,
nun seid ihr auserkoren:

Ihr leuchtet wie die Sonne,
glänzt in der Wörterwelt,
seid leicht, wie reine Wonne,
so licht wie ein Gedankenzelt.

Und doch tu ich mich schwer,
hab jedes Wort gewogen,
so häufig liegt ihr quer,
hab euch gezerrt, gebogen.

So zieht nun in die Welt,
der Wahrheit bleibet fern.
Wahrhaftigkeit die zählt -
sie ist ein heller Stern.

In seiner Aura kann man lesen,
sich selber neu erfinden,
ahnen, was gewesen
und neue Ziele finden.

Genießt der Menschen Huld,
und schießt ihr über's Ziel
so übt euch in Geduld.
Wir spielen dann ein neues Spiel.

Wir spielen nie alleine,
am Du wächst jedes Ich.
Die Quelle, die ich meine,
nährt alle, dich und mich.

Für Willi - am 12.11.2024 und am 21.6.2025

Der Himmel zeigt sich heute wie am 21.6.1994 - blau und kalt, während es ähnlich heiß wird - wie weiland am längsten Tag. Wir registrieren die Abschiede im familialen Umfeld - auch wenn sie unendlich weit weg erscheinen (1968, 1970, 1988, 1994, 2003, 2004, 2010, 2020, 2025). Wir leben ja noch - ich schon mehr als 73 Jahre! Der Tod ist groß. Wir sind die Seinen lachenden Munds. Wenn wir uns mitten im Leben meinen, wagt er zu weinen mitten in uns - so klingt es aus Rainer Maria Rilkes Feder; zuletzt mit Blick auf jemanden, der auch Willi mit begleitet hat - früh schon, als Willi noch nicht einmal ein Schulkind war. Schauen wir noch einmal zurück auf den 12.11. des vergangenen Jahres. Da gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen?

Na klar würden  w i r  heut (am 12.11.) feiern – 69 – eine Schnapszahl, ineinander verdreht und magisch - für Willi allemal:
Willi hätte gestern vermutlich schon gefeiert, ne Karnevalsjeck am 11.11. – hinein in den 12.11., seinen 69sten Geburtstag.

So aber gibt es nichts zu feiern, und die Erinnerung schmerzt und beglückt gleichermaßen. Sie gilt ja dem, den wir gehabt haben und dem, den wir nicht mehr haben. Will sie uns mahnen?

Sorgt Euch – nicht nur um Euch, vor allem um die, die uns anvertraut sind?

Ach Quatsch: Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie?  Verkauft man nicht zwei Sperlinge für einen Groschen? Dennoch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater. (Mt 10,29)

Das hätte Willi gefallen! Unser Willi war ja kein Sammler – er war ein Flieger über den Wolken (siehe auch: Katie Melua) und sein Sturz war bodenlos – hoffentlich nicht ohne seinen Vater?!

Wäre er heute unter uns, so würde er feiern und sich grämen gleichermaßen? Auch für ihn wäre die große Welt in Unordnung und kämpfen würde er für ein bisschen Ordnung in seiner kleinen Welt?!

   
© ALLROUNDER & FJ Witsch-Rothmund
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