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Tahsim Durgun: >Mama, es reicht<
Die Sinnhaftigkeit dessen, was ich hier tue, erschließt sich aus einer Haltung, aus der heraus sich Deutschland lernt zu verstehen als Schmelztigel:
In der Soziologie und in den Politikwissenschaften beschreibt der Begriff „Schmelztiegel“ (engl.Melting Pot) die Assimilation und die Integration von Einwanderern in die Kultur eines Landes. Die verschiedenen Kulturen und Werte sollen sich zu einer gemeinsamen integrierten nationalen Kultur mischen. Neben „Melting Pots“ sind aber immer auch so genannte „Salad Bowls“ vorzufinden, in denen nicht alle Kulturen verschmolzen werden, sondern Einwanderergruppen je für sich eigene, klar abgegrenzte Kulturen pflegen. Dies kann – wie in Kanada als „multikulturelles Mosaik“ praktiziert – ausdrückliches Ziel sein oder auch auf mangelhafter Detail-Umsetzung einer Schmelztiegelpolitik beruhen.
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Albert Einstein - Sigmund Freund: Warum Krieg? Ein Briefwechsel
Aus dem Jahr 1932 ist ein Briefwechsel zwischen Albert Einstein und Sigmund Freud belegt. Als Kleines Diogenes Taschenbuch ist er 1996 im Diogenes Verlag Zürich einem breiteren Publikum zugänglich gemacht worden. In der gegenwärtigen weltpolitischen Lage, zu der ich die belegbare These vertrete, dass Carl Schmitt gegenüber Immanuel Kant obsiegt hat, werden die Auslassungen Einsteins und Freuds einerseits verblüffen, andererseits dafür sorgen, dass die gegenwärtigen Kontroversen eher befeuert denn relativiert werden.
Dem Briefwechsel ist ein Statement Albert Einsteins vorangestellt mit dem Titel: Für einen militanten Pazifismus. Ich gebe die zentralen Thesen bzw. Positionen wieder:
Man kann die Eröffnung Albert Einsteins in der gegenwärtigen politischen Lage in Deutschland an die Adresse der FDP und der CDU/CSU – auch der AfD richten. Der erste Satz lautet: „Es gäbe genug Geld, genug Arbeit, genug zu essen, wenn wir die Reichtümer der Welt richtig verteilen würden, statt uns zu Sklaven starrer Wirtschaftsdoktrinen oder –traditionen zu machen.“ Und gleichermaßen höchst umstritten die zweite – auf Benjamin Franklin gestützte – Auffassung: „Es hat niemals einen guten Krieg und niemals einen schlechten Frieden gegeben.“ Gegenwärtig bleibt genau diese harte Unterscheidung zu verifizieren am drohenden Diktatfrieden, den die USA und Rußland der Ukraine aufzuzwingen drohen. Darin steckt auch die Begründung, warum ich innerhalb der deutschen Parateienlandschaft unterscheide zwischen jenen Parteien, die die Aggression Putin-Rußlands unwidersprochen hinnehmen und jenen, die Einsteins Forderung nach einer Zurückweisung des Rechts des Stärkeren untermauern.
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Nie wieder – Wider das Vergessen – Nie wieder – Wider das Vergessen – Nie wieder
erscheint im April '25 im Gölser Blättchen
Elon Musk, ein Multimilliardär hat sich auf unflätigste Weise in den deutschen Wahlkampf eingemischt. Er hat gewählte Mandatsträger beleidigt und verunglimpft. Er hat mit seinem Medieneinfluss die in Teilen als gesichert rechtsradikal einzustufende AfD gepuscht. Und dennoch haben 20,8 % der Wähler der AfD ihre Stimme gegeben. Jeder, der die AfD gewählt hat, bestätigt auch Björn Höcke, Maximilian Krah als AfD-Repräsentanten mit rechtsextremer Gesinnung (um hier nur zwei exponierte Vertreter der extremen Rechten zu nennen). Ich stelle mir heute Erich Kästner als Kommentator an die Seite. Er hat nicht nur Drei Männer im Schnee, Das doppelte Lottchen, Emil und die Detektive und Das fliegende Klassenzimmer geschrieben. 1932, ein halbes Jahr vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten, erschien in der Weltbühne sein Marschliedchen, das zuerst unter dem Titel Denn ihr seid dumm erschienen war. Im Rückblick auf die Wahlen zum 21. Deutschen Bundestag am 23. Februar habe ich dieses Marschliedchen angepasst und kann mit ihm gemeinsam nicht nachvollziehen, das so viele Wahlbürger dem von Elon Musk und den AfD-Reprästentanten propagierten Unsinn auf den Leim gehen. Aber es ist ja nicht nur Unsinn! Ob man mit Erich Kästner AfD-Wähler als dumm bezeichnen kann, möchte ich bezweifeln.
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Für Johann
Vergangene Nacht hat ein Freund Hand an sich gelegt. Heute Morgen erfahre ich von seinem Bruder, dass er sich das Leben genommen hat. Gestern Abend sind wir auseinandergegangen, haben profane Angelegenheiten besprochen und geregelt. Die finale Krebsdiagnose kam vor einem Jahr; eine nüchterne Auseinandersetzung mit dem Unausweichlichen begleitete seither unsere Begegnungen. Diese waren gleichermaßen unausweichlich, weil unsere Freundschaft auch einen sachlichen Hintergrund hatte. Ich war sein Vermieter. Er war Vater, Großvater, so wie ich, aber von seinem Kind und seinen Enkelkindern über viele hundert Kilometer getrennt. Aber er hatte einen Bruder - Willi (der heißt so wie mein Bruder und ist mir nicht nur deshalb nah), um den er sich sorgte, so wie dieser sich um ihn sorgte. Ich denke an Maria, die Schwester, die ihm vorausgegangen ist. Mein Freund war von jenem Schrot und Korn, aus dem tapfere Persönlichkeiten gemacht sind; Menschen, die auch angesichts des Unausweichlichen eine Haltung an den Tag legen, die nicht nur Respekt abnötigt. Sein Tod war zu erwarten. Er hat den Zeitpunkt selbst bestimmt. Er hat Hand an sich gelegt. Dies war - wie Jean Amery sagt - die Antwort
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Wir wachen auf und sind im Alptraum angekommen
Der Weihnachtsmann gibt das Staffelholz weiter an den Osterhasen
Der ratlose Weihnachtsmann -
eine schöne Bescherung
Die Strophen 16,17 und 18
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Nun sehn viele in Trump einen Trumpf,
mit gewaltigen Musk(eln) – trocken zu legen den Sumpf!
Leg dich ins Zeug du Semidespot -
und leg ihm das Handwerk, dem Russentod!
Und sollt es dir wider Erwarten gelingen,
den Frieden im Sinne aller zu bringen,
dann gehört dir im Zeichen der Sühne
in Oslo die ganz große Bühne.
Vielleicht wirst du dann ein Mensch,
geläutert und auch noch besonnen,
der eher Kant als dem Schmittchen folgt -
geläutert und mehr noch besonnen!
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